Kommentar von EWS-Präsident Dr. Ingo Friedrich, 19.08.2025
Nach dem Gipfel in Alaska: Europa muss handeln
Es ist wie nach einem Alptraum: Man wacht auf und muss feststellen ein Kriegsverbrecher wurde wie ein König empfangen und der bisher oberste Vertreter des Westens lässt die Forderung nach einem Waffenstillstand einfach fallen. Erst jetzt kommt die Erkenntnis, Putin will kein Ende des Krieges. Ja er braucht ihn wie die Luft zum Atmen, denn ohne Krieg wäre er lediglich ein zweitrangiger Staatschef, dessen Staat außer Rohstoffen und Soldaten nichts zu bieten hat. Putin will und muss deshalb den Krieg solange wie möglich fortsetzen um zu verschleiern, dass er eigentlich ansonsten nichts vorweisen kann.
Für Europa hat das zweierlei Konsequenzen: Putin muss auf dem Schlachtfeld Einhalt geboten werden, weil Diplomatie aus obigen Gründen zu keinem Kriegsende führen kann. Und Europa muss auch unabhängig von den Vereinigten Staaten militärisch stark genug sein, um Putin auch allein gegenüber treten zu können. Unabhängig davon muss natürlich trotzdem jede Verbindung zu den USA gestärkt werden. Denn: mit oder ohne Trump gilt: je mehr Gemeinsamkeit zwischen Europa und den USA erhalten bleibt, desto besser für beide.
Europa selbst muss sich unbedingt weiter entwickeln und insbesondere die Einstimmigkeitserfordernis in der Außen- und Sicherheitspolitik abschaffen. Die gemeinsame Verteidigung und die Serienfertigung in der Rüstungsindustrie sind ebenfalls von zentraler Bedeutung.
Dr. Ingo Friedrich